– als „Zuarbeiter“ für das chorische Singen
Stimmbildung war mir als Schulmusiker und Chorleiter, vor allem auch in meiner Arbeit mit jungen Chören (Schulchöre, „Ulmer Spatzen“, Stadtsingechor Halle), immer besonders wichtig.
Sicherlich hat auch die besonders gute „Klanglichkeit“ des Frauenchores Cantus Novus Ulm damit zu tun, dass mir vor allem daran gelegen ist, Stimme auf die (ganz-)körperlich „angemessenste“ Weise zu nutzen, also jeder Stimme zu Ihrem je eigenen Ausdruck zu verhelfen – der dazu noch in ein Ensemble optimal integriert werden kann bzw. soll.
Daneben ist mir immer ein Herzensanliegen gewesen (vermutlich besonders geprägt durch meinen musikalischen „Ziehvater“ Gottfried Wolters), Menschen und ihre Stimmen auf dem Weg mitzunehmen und darin zu schulen, Werken aller Art und Gattungen zu ihrem je eigenen Klang und Ausdruck zu verhelfen. Dabei ist natürlich klar, dass vieles auf einer durchaus persönlichen, indivuellen Einschätzung beruht, welchen Klang und Ausdruck der Komponist mit dem Werk beabsichtigt hat. Dennoch lässt sich vieles aus dem jeweiligen Werk – ob groß oder klein – erschließen. Vor ca. 15 Jahren habe ich für ein Chorleiter*innen-Seminar einen Titel gefunden, der mir besonders gut zu meinen Überzeugungen zu passen schien: „Leg dein Ohr auf die Musik“.
Wenn sich also Stimmbildung/Stimm-Erziehung und Werktreue in (allen Aspekten) der Klanglichkeit ergänzen, kann Optimales entstehen.
– als „Stimm-/Sing-Lehrer“
Seit mehr als 10 Jahren biete ich in meinem Lebensumfeld an der Bergstrasse ein- bis zweimal jährlich einen Kurs für Menschen an, die immer schon mal singen lernen wollten, aber aus verschiedensten Gründen nie dazu kamen, evtl. ihr Interesse erst spät entdeckten. Da man von Vögeln sagt, die einen sängen wunderschön, während die anderen eher krächzten, habe ich den Kurs Raben zu Lerchen genannt…
An den 6 Abenden arbeite ich viel mit Bildern, häufig auch aus nicht-musikalischer Vorstellungswelt; mit Gesten/Bewegungen, die die Tonbildung unterstützen und gleichzeitig vom eigentlichen Stimm-Tun ablenken. Dabei sind mir Erkenntnisse der Terlusollogie vielfältige Hilfen, besonders die Unterscheidung in Ein- bzw. Ausatmer*innen, die ich schon vor Kursbeginn anhand der Geburtsdaten zumindest grob einordnen kann.
Lieder verschiedenster Herkunft und Stilistik – meist einstimmig – sind dabei vergnügliche Basis des gemeinsamen Tuns.